Während einzelne Blüten immer noch in ihrer vollen Pracht erstrahlen, sind die meisten bereits verblasst und hinterlassen abgeblühte Blütenköpfe und reife Samenstände. Dies ist ein wunderbares Zeichen für den natürlichen Kreislauf der Natur. Von der Keimung über die Blüte bis hin zur Samenreife durchläuft jede Pflanze ihren einzigartigen Weg.
Auch wenn die Flächen beim ersten Augenschein vermehrt braun und trocken wirken, ist diese Phase für das Überleben und den Fortbestand der Wildblumen von großer Bedeutung. Denn für die meisten Wildblumen ist die Samenbildung der Hauptmechanismus der Fortpflanzung. Über die Verbreitung mit Wind oder durch Tiere wird der Grundstein für eine neue Generation von blühenden Schönheiten im nächsten Jahr gelegt. Zusätzlich dienen reife Samen auch als wertvolle Nahrungsquelle für Vögel und Kleinsäuger.
Wir von der Marktgemeinde St. Johann in Tirol geben den Wildblumen Zeit, um die natürliche Entwicklung bis zur Samenreife zu durchlaufen. Daher mähen wir unsere Biodiversitätsflächen erst spät im Jahr. Auch diese Lebensphase der Wildblumenwiesen hat seine ganz besondere Wertschätzung verdient. Nur so können wir sicherstellen, dass diese in Zukunft sowohl eine ästhetische Bereicherung für unsere Gemeinde als auch Lebensraum für Insekten gleichermaßen bleiben.