Immer wieder sind mehrere befallene Bäume, sogenannte „Borkenkäfernester“, erkennbar. Von Seiten der Waldaufseher und der Bezirksforstinspektion wird sensibel auf Anzeichen von Käferbäumen im Wald reagiert. Die Waldbesitzer sind gefordert, die rasche Beseitigung von Käferbäumen zu veranlassen oder selbst in die Hand zu nehmen.
Das oberste Prinzip zur Abwehr ist die rechtzeitige Erkennung und unverzügliche Entfernung von befallenen Bäumen. Die Symptome an Käferbäumen variieren je nach Befallsstadium, sie können nur direkt am Befallsort erkannt werden. Waldbegehungen sind daher unverzichtbar!
Merkmale der frühen Befallsphase
Kreisrunde Einbohrlöcher in die Rinde (ein bis wenige Millimeter), braunes Bohrmehl auf Rindenschuppen, Stammfuß, oder auf Spinnweben und der Bodenvegetation, frischer Harzfluss.
Merkmale der mittleren Befallsphase
Fahlfärbung der Nadeln am Baum, grüne Nadeln am Boden, weiterer Harzfluss, Spuren von Spechtaktivität (Spechtlöcher, Spechtspiegel).
Merkmale der späten Befallsphase
bfallen von Rindenteilen bei noch grüner Krone und zahlreiche Ausbohrlöcher. In weiterer Folge werden die Nadeln rotbraun und die Rinde platzt vollständig ab. In dieser Phase haben die Käfer den Baum verlassen und Nachbarbäume attackiert.
Maßnahmen bei Borkenkäferbefall
Vom Borkenkäfer befallene Fichten müssen möglichst rasch eingeschlagen und abtransportiert werden, um den Befall weiterer Bäume zu verhindern. Liegen lassen ist keine Option.
Ein wichtiger Leitsatz bei der Bekämpfung ist: Was im Frühjahr getan ist, zählt hundertfach, weil sich die Käfer im Laufe des Jahres vervielfachen und aus einem Käferbaum 20 oder noch mehr neue Käferbäume entstehen.
Welche Maßnahme zur Bekämpfung anzuwenden ist, hängt vom Entwicklungsstand der Brut ab. Die maschinelle und händische Entrindung ist eine gute Möglichkeit der Bekämpfung. Allerdings ist hier der Entwicklungsstand der Brut zu beachten. Sind unter der Rinde weiße Stadien (Ei, Larve, Puppe) und nur wenige Jungkäfer (hellbraune Käfer) zu finden, reicht die Entrindung aus. Finden sich neben den hellen Jungkäfern auch dunkelbraune Käfer (ausflugbereit) unter der Rinde, reicht die Entrindung allein nicht aus. Dann muss das Holz sofort aus dem Wald gebracht werden und auf der Säge entrindet werden. Ist dies nicht möglich muss die im Wald nach der Entrindung anfallende Rinde verbrannt oder als allerletzte Möglichkeit ein Pflanzenschutzmittel verwendet werden.
Gerade Einzelwürfe durch Wind, die es durch die Wetterereignisse im Sommer gegeben hat, schaffen ideale Verhältnisse für den Befall und Vermehrung des Borkenkäfers. Daher ist es unbedingt notwendig die geworfenen Stämme aufzuarbeiten und aus dem Wald abzutransportieren.
Der Gemeindewaldaufseher berät und unterstützt die Waldeigentümer beim Erkennen von Borkenkäferbefall und der Umsetzung von Maßnahmen zur Bekämpfung. Er ist dabei auch Behördenorgan und muss die rechtzeitige Bekämpfung überwachen und der Behörde Missstände melden. Für Fragen steht der Waldaufseher und die Mitarbeiter der Bezirksforstinspektion gerne zur Verfügung.