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Neophyten

Neophyten sind Pflanzen, die in einem bestimmten Gebiet nicht ursprünglich sind, sondern durch die Einwirkung des Menschen eingewandert sind. Durch den weltweiten Warenaustausch erreichen Arten Gebiete, die sie auf natürlichem Weg nie erreicht hätten. Viele davon wurden mit Absicht eingeführt, als Zierpflanzen, Begrünung oder landwirtschaftliche Nutzpflanzen. Treten nicht einheimische Pflanzen in großer Zahl auf, verdrängen sie einheimische Pflanzen, was einen enormen Gefährdungsfaktor für die biologische Vielfalt mitbringt.

Für Tirol problematische Arten sind:
 

(Ambrosia artemisiifolia) - ursprünglich aus Nordamerika, wurde sie mit Saatgut und Vogelfutter eingeschleppt und ist seit Beginn des 20.Jhdt´s in Tirol; Problematik: ihre Pollen sind hochallergen, die schwerwiegend verlaufende Allergien hervorrufen können.                                                                                                                                    

(Impatiens glandulifera) - wurde in Europa ursprünglich als Zier- und Bienentrachtplanze eingeführt; seit dem Beginn des 20.Jhdt´s breitet sie sich massenartig in Tirol aus; Problematik: Massenbestände, die durch eine rasante Vermehrung erreicht werden, wirken sich negativ auf die Diversität aus.

(Solidago Canadensis) - ist in Tirol seit ca. 1960 angesiedelt und breitet sich massenartig bis 1200m aus; Problematik: Dichte Bestandsbildung durch effektives Sprosswachstum.

(Ailanthus altissima) - aus China stammend erfuhr er einer raschen Verbreitung als Zierbaum; Problematik: er besitzt ein sehr großes Invasionspotential, ist sehr trockenheitstolerant und verschafft sich somit einen Konkurrenzvorteil gegenüber einheimsichen Baumarten.

(Heracleum mantegazzianum) - aus den Gebirgsregionen des Kaukasus stammend, breitet er sich seit den 1960ern sehr stark aus; Problematik: Inhaltsstoffe (Furanocumarine) der Pflanze lösen phototoxische Reaktionen aus (Hautverbrennungen in Kombination mit Sonnenlicht).

(Buddleja davidii) - der aus Ostasien stammende Sommerflieder besiedelt sehr rasch unter Störfaktoren leidende Gebiete und gilt daher als Pioniergehölz; Problematik: durch die dichte Bestandsbildung verhindert er das Aufkommen einheimischer Pflanzen in oft schützenswerten Biotopen.

(Robinia pseudacacia) - aus Amerika stammend stellt die Robinie ein Pioniergehölz auf sandigen, frischen, trockenen Böden dar; Problematik: vor allem in Magerrasen führt sie zu einer veränderten Artenzusammensetzung durch ihre Fähigkeit Luftstickstoff zu binden und so eine Düngeeffekt herbeizuschaffen.

(Senecio inaequidens)- Südafrika ist die Heimat dieser Pflanze, welche ab 1889 nach Europa kam; Problematik: Die gesamte Pflanze ist durch Pyrrolizidin-Alkaloide giftig. Die letale Dosis für ein Rind liegt bei 140 g Frischgewicht je kg Körpergewicht; auch Bienevölker können sterben.

(Fallopia Sp.) - Die asiatische Pflanze kommt auf Böden mit guter Wasserversorgung vor; sie ist gekennzeichnet durch einen mächtigen Wurzelstock, worin die enorme Regenerationsfähigkeit liegt; einmal angesiedelt übt sie einen sehr hohen Konkurrenzdruck auf die Vegetation aus.

Die genaue Beschreibung der Arten finden Sie unter: https://www.uibk.ac.at/botany/neophyten-tirol

2018 wurde die Neophytenbekämpfung in der Marktgemeinde St. Johann in Tirol gezielt angegangen und eine Strategie entwickelt. Es bedarf die Ausdauer vieler helfenden Hände um die Ausbreitung dieser nichtheimischen Pflanzen in den Griff zu bekommen.